Geschichte bis 1945:
Ortsbeschreibungen:
aus: F.-Ch. Jarczyk, Die Dörfer des Kreises Neisse, Neisser Kultur-und Heimatbund e. V. Hildesheim, 1982:
PETERWITZ liegt 18 km südwestlich von Neisse an der Straße über Ottmachau-Schleibitz-Wiesental,
220 m über NN. Durch den Ort fließt der Hasenbach, auf den Fischreichtum des
nahen Kalmetschgrabens weist eine Mitteilung von 1795 hin. Die nächste
Eisenbahnstation war Kalkau-Wiesau (2 km) an der Neisser Kreisbahn nach Weidenau,
eine Omnibuslinie führte durch Kalkau, eine Poststelle war im Ort.
Das Dorf wird erstmals im Lib. fund. (um 1300) genannt, es besaß damals 20
kleine Huben (,‚Petrowitz“); Anfang des 15. Jahrhunderts ist der Ortsname
„Petirwitz“.
Peterwitz (Bürgermeister 1935 und 1939: Hermann Jüttner) war Sitz des
Amtsbezirks (zuständig auch für Mösen, Oberhermsdorf, Rathmannsdorf und
Schleibitz), das Standesamt war in Kalkau, der Gendarmerieposten in Mösen. Als
Ortsteil gehörte Wiesental zur Gemeinde. Die Station der Marienschwestern, 1918
gegründet, war in Oberhermsdorf. Im Dorf gab es eine Freiwillige Feuerwehr und
einen Kriegerverein.
Der Ort gehörte zur katholischen Pfarrei in Kalkau und zur evangelischen
Pfarrkirche in Ottmachau. In der Schloßkapelle des Ritterguts fanden
gelegentlich Gottesdienste statt. Kirmes war am Sonntag nach St. Martin
(11.11.).
Seit 1904 bestand die Schule, im selben Jahr war das einstöckige Schulhaus
erbaut worden. Vorher waren die Kinder zum Unterricht nach Kalkau gegangen. 1925
besuchten 67 Kinder die einklassige Schule. Unterricht gaben 1925: Lehrer Franz
Peikert; 1935: Schulleiter Hans Schiller, Lehrer Hans Jelko; 1939: Schulleiter
Karl Klinke, Lehrer Georg Bartsch.
1895 war die Gemeindeflur 471 ha groß. Flurnamen sind: Kalmetschgraben, breite
Lehde am Schafberg, Lindenbusch, am Pferdehau, Pranger. 1784 wird ein Rittersitz
mit Lehngut genannt (Peterwitz war früher ein Bistumslehen). Das Rittergut (250
ha) gehörte zur Herrschaft Peterwitz (insgesamt 372 ha), die seit 1858 im
Besitz der Familie Lorenz war.
Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
1784: 35 Stellen
1845: 375 Einwohner (9 ev.), 55 Häuser
1895: 321 Einwohner (1 ev.), 50 Häuser, 84 Haushalte
1933: 371 Einwohner
Im Jahr 1941 gab es im Ort:
2 Gemischtwarenläden, 1 Schmiede, 1 Elektrizitätsversorgung
und die Zellstofffabrik der Ziegenhalser Zellstoffwerke AG. (davor Sulfit-Cellulose-Fabrik Tillgner & Co )
aus: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien, von Johann Ernst Tramp, 1784, 3. Band:
Peterwitz, 1 Meile von Ottmachau, hat 1 herrschaftliches Vorwerk, 13 ganze Bauern, 15 Freygärtner, 3 Häusler, 3 Schmiedehäuser, in allem 35 Stellen; ist ein Rittersitz und Lehngut, welches auch die Obergerichte hat. Der jetzige Eigenthümer ist Stephan Michael Freyherr von Wimmersberg
Sehenswürdigkeiten:
Das Barockschloss in Peterwitz
Familienforschung:
Die zuständige Kirche war die katholische Kirche in Kalkau. Die Kirchenbücher von Kalkau sind allesamt von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) verfilmt worden.
Zivilstandsregister:
Datenbanken:
Links/Dokumente: